Vorbereitung auf die schriftliche Überprüfung beim Gesundheitsamt

Der Prüfungsablauf

Die amtsärztliche Überprüfung findet in zwei Etappen statt. Die erste ist die schriftliche Überprüfung, welche im März und Oktober jeden Jahres stattfindet. Mit der Einladung zur Prüfung erhalten Sie auch einen Gebührenbescheid, der bis zum Prüfungstermin bezahlt sein muss, damit Sie an der Prüfung teilnehmen dürfen. Diese schriftliche Überprüf ung besteht aus 28 MC-Fragen.

MC-Fragen sind keine Gemeinheit, um Sie durchfallen zu lassen (wie es gelegentlich von durchgefallenen Prüflingen behauptet wird), sondern eine Fragetechnik, um Ihren Wissenstand zu überprüfen. Dabei ist neben dem fachlichen Wissen Ihre Konzentration gefragt - so wie in der Arbeit mit den Patienten später auch! Sie haben 50 Minuten Zeit, um 28 Fragen zu beantworten, von denen 21 richtig sein müssen. Es werden A- und B-Prüfungsbögen verteilt, die identisch im Inhalt aber anders in der Reihenfolge der Fragen sind, damit sich niemand beim Nachbarn "informiert".

Achten Sie beim Übertragen der Lösungen auf das Lösungsblatt (welches Sie abgeben müssen) darauf, dass Sie die Reihenfolge einhalten. Das Verrutschen einer einzigen Zeile bedeutet, dass alle nachfolgenden falsch eingetragen sind... Nur dieses Lösungsblatt wird abgegeben.

Den Original Prüfungsbogen mit den Lösungen dürfen Sie mitnehmen. Wer die schriftliche Prüfung nicht besteht, bekommt eine Mitteilung darüber und das Angebot, am nächsten Prüfungstermin (in der Regel in 6 Monaten) an der Nachprüfung teilzunehmen. Wiederholer werden Neuanmeldungen vorgezogen. Die Gebühr ist allerdings noch einmal zu bezahlen.

Wenn Sie die Prüfung bestanden haben, liegt diesem Bescheid vom Gesundheitsamt gleich die Einladung zur mündlichen Überprüfung und Mitteilung des Prüfungstermins bei. Das kann allerdings bis zu einigen Wochen dauern...

Ab dem Folgetag der Prüfung können Sie unter www.landkreis-ansbach.de / Suchbegriff Heilpraktikerüberprüfung / eingeschränkt auf den Bereich Psychotherapie / Gruppe A oder B (steht auf Ihrem Prüfungsbogen) nachsehen und erfahren Ihr Ergebnis sofort.

Vorbereitung auf die mündliche Überprüfung vor dem Amtsarzt

Der Prüfungsablauf

Damit Sie später den Titel "Heilpraktiker für Psychotherapie" tragen und Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz ausüben dürfen, ist es notwendig, dass ein Amtsarzt Ihnen diese Zulassung erteilt. Die schriftliche Überprüfung haben Sie zu diesem Zeitpunkt bereits bestanden (in einigen Städten wird NUR mündlich überprüft, dass wird nach meinem Kenntnisstand aber gerade vereinheitlicht, d.h. IMMER schriftliche, dann mündliche Überprüfung).

Während der Prüfung sind immer ein oder mehrere Beisitzer bei, die darauf achten, dass ein gerechtes Urteil über Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung gefällt wird. Diese Beisitzer sind in der Regel auch Heilpraktiker. Teilweise stellen sie auch Fragen an die Prüflinge. Der Prüfer ist meist ein Psychiater mit langjähriger Klinikerfahrung. Während der Prüfung läuft ein Tonaufzeichnungsgerät. Der Inhalt wird sofort nach bestandener Prüfung wieder gelöscht. Es dient bei Rückfragen zur Entscheidungshilfe und wird nur von Prüfungen aufgehoben, in denen jemand durchgefallen ist.

Es gibt Prüfungen, in denen nur jeweils ein Prüfling überprüft wird und Prüfungen, in denen 2 oder bis 4 Prüflinge gleichzeitig überprüft werden. Die Zeit pro Prüfling beträgt etwa 30 Minuten bis 1 Stunde (selten länger).

Der Amtsarzt möchte Sie nun kennen lernen und fragt Sie zu Themen der Ausbildung. Das kann zum Beispiel sein "Bitte erzählen Sie mir, was Sie über schizophrene Störungen wissen". Dann haben Sie Zeit, alles darüber wiederzugeben, was wichtig ist, möglichst strukturiert. Der Prüfer stellt konkretisierende Nachfragen zu diesem Thema und geht dann zu anderen Themen über.

Bereiten Sie sich IMMER intensiv auf Themen wie Suizid und Gesetzestexte die die Unterbringung und Betreuung regeln vor. Darin sollten Sie sicher sein! Es ist ein Pluspunkt, wenn Sie wissen, wo die Störung in der ICD-10 (Internationale Klassifikation psychischer Störungen) codiert wird. Das müssen nicht alle Untercodierungen sein, aber wie die Struktur der ICD-10 aufgebaut ist, lässt sich gut erklären und der Prüfer weiß, Sie haben sich intensiv mit dem Lehrmaterial beschäftigt. Zunehmend wird auch in diese Richtung gefragt.

Wenn Sie zu einem Thema ein Blackout haben, bieten Sie selbst ein Thema an, dass Sie qualifiziert vortragen und in dem Sie Nachfragen umfassend beantworten können.

Das Verhalten des Prüflings

Sie werden einmal mit Patienten arbeiten - und das sollten Sie auch ausstrahlen! Berücksichtigen Sie in der Wahl Ihrer Kleidung, dass Sie sich wohlfühlen und gleichzeitig dem Anlass entsprechend gekleidet sind. Frauen sollten nicht den ganzen Tuschkasten ausprobieren, sondern die Schminke dezent einsetzen.

Vertrauen Sie darauf, dass Sie den Lehrstoff (möglichst mehrfach) intensiv durchgearbeitet haben und freuen Sie sich darauf, dieses Wissen jetzt präsentieren zu dürfen. Das ist eine Einstellung, die hilfreich ist. Wenn Sie eine Frage nicht verstehen, bitten Sie den Prüfer, sie anders zu formulieren. Ist Ihnen eine Antwort gerade nicht erinnerbar, äußern Sie dies ganz natürlich und bitten um eine andere Frage. Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie den gesamten Lehrstoff auswendig und unter Prüfungssituation präsentieren können. Es ist wichtig, dass Sie den Lehrstoff VERSTANDEN haben. Dann werden Sie die wesentlichen Inhalte auch verständlich wiedergeben können.

Verhalten Sie sich fair gegenüber anderen Prüflingen. Einige sind weniger, andere mehr aufgeregt. Wenn Sie nicht gefragt sind, lassen Sie dem anderen Prüfling Zeit, Antworten zu finden. Hören Sie aufmerksam zu, denn es kann sein, dass der Prüfer am Ende des Gesprächs mit einem Prüfling einen anderen Prüfling bittet, weiteres, noch nicht Gesagtes zu diesem Thema vorzutragen.

Nachdem alle Prüflinge befragt wurden, bittet der Prüfer Sie, kurz gemeinsam hinauszugehen.

Der Prüfer und die Beisitzer beraten sich während dieser Zeit. Anschließend bittet er Sie wieder in den Prüfungsraum und teilt Ihnen das Ergebnis der Prüfung mit.

In der Regel vergeht die Prüfung sehr schnell und es entwickelt sich trotz der Aufregung einangenehmes, wertschätzendes Gespräch - an dessen Ende Sie wahrscheinlich zu dem Prozentsatz gehören, der bestanden hat.